Freie Wähler informieren über Stromerzeugung und CO₂ Bilanz

Mammendorf. Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung der Freien Wähler über den Stand der Energiewende in Mammendorf. Rund 70 Interessierte, die zum Teil aus München und Nachbarlandkreisen angereist waren, verfolgten im Bürgerhaus den Vortrag von Gemeinderat und Energiereferent Werner Zauser. Dabei wurde zunächst aufgezeigt, wie erfolgreich die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien läuft. Rund 40 Millionen Kilowattstunden (kWh) werden jährlich durch Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen, durch Biogas und das erfolgreiche Windrad erzeugt. Das ist einsame Spitze im Landkreis und wenn es nach den Freien Wählern geht noch lange nicht der Endpunkt. Wir unterstützen nachdrücklich die Bemühungen der Kommune einen weiteren Windstandort zu erschließen betonte Zauser in seinem Vortrag. Auch die Suche nach weiteren Flächen für PV-Anlagen zum Beispiel an der Bahnstrecke hält er für erfolgversprechend. Bei Biogas gäbe es zudem noch Potenzial zur Nutzung der Wärme zum Heizen von Gebäuden im Umfeld der Anlagen.
Trotz der Erfolgsbilanz gibt es aber auch in Mammendorf noch viel zu tun. Bei der CO₂ Bilanz zeigt eine Studie des Landkreises noch eine Reihe von Handlungsfeldern auf. Gemäß den Daten aus dem Jahr 2015 verursacht jeder Einwohner 8,8 Tonnen CO₂, während der Durchschnitt im Landkreis mit 6,9 Tonnen deutlich darunter liegt. Rund 55 % der CO₂ Emissionen gehen in Mammendorf auf den Kfz-Verkehr zurück. Das liegt an der mit 72 Pkw pro 100 Einwohner relativ hohen Pkw-Dichte. Aber auch überdurchschnittlich viele Lkw´s treiben diesen Wert nach oben, da der Spritverbrauch und die Fahrleistung hier viel höher sind. Zwei Ideen, den CO₂ Ausstoß zu senken, durch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge und den Umstieg bei innerörtlichen Fahrten auf das Fahrrad, würden helfen den Kraftstoffverbrauch zu verringern. Neue staatliche Förderprogramme zum Ausstauch von alten Ölheizungen und zur energetischen Gebäudesanierung können ebenfalls einen Beitrag leisten. Wie die lebhafte Diskussion im Anschluss an den Vortrag zeigte, gibt es viele weitere Ideen die Strombilanz weiter zu verbessern und weniger CO₂ in die Luft zu blasen. Es braucht jedenfalls große Anstrengungen, denn die Einhaltung der für 2030 vereinbarten Ziele aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erfordern in Deutschland eine Senkung der aktuellen Werte um 40 %. Umgerechnet auf Mammendorf mit 8,8 Tonnen je Einwohner muss der CO₂ Ausstoß auf 5,3 Tonnen sinken und auch das kann nur ein Zwischenziel sein. Denn einigermaßen „klimaneutral“ sind wir erst, wenn je Einwohner nicht mehr als 2,5 Tonnen CO₂ verursacht werden.